So unterstützt dich KI beim Schreiben von Blogartikeln

Von Paula Fröschen am 13. Oktober 2023

Künstliche Intelligenz kann – wenn sie richtig eingesetzt wird – an einigen Stellen wirklich sehr hilfreich sein. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass ein KI-Tool dir einen perfekten Blogartikel zu deinem Wunschthema verfasst, sinnvolle Unterstützung bekommst du allemal! Ich zeige dir im Artikel anhand eines beispielhaften Verlaufs mit fünf Schritten, wie die aussehen kann. Den Artikel habe ich übrigens auch mit der Unterstützung eines KI-Tools geschrieben (aber nicht mit dem, das du dir jetzt denkst). 😉

von Paula Fröschen

Step 1: ChatGPT – schaff dir das Basic-Wissen drauf

Wie du vielleicht schon aus unserem KI-Tools-Blogbeitrag weißt, nutze ich natürlich auch ChatGPT fürs Copywriting. Darin habe ich schon mal angerissen, wie ich ChatGPT einsetze. Hier auch noch mal der Hinweis, dass ich nur mit der kostenlosen Version arbeite und deshalb nur über diese Funktionen berichten kann.

Erstmal habe ich einfach so ausprobiert, mit ChatGPT zu arbeiten, habe aber sehr schnell gemerkt, dass auf diese Weise wirklich gar nichts Vernünftiges zustande kommt. Also habe ich mich auf die Suche nach Tutorials begeben und natürlich gab es schon diverse Videos bei YouTube. Es gibt mittlerweile so viele gute Erklärvideos auf YouTube, die dir kompakte Crashkurse geben, um mit ChatGPT umzugehen. Schau doch beispielsweise mal hier rein. Diese Videos habe ich auch genutzt, um meinen Umgang mit ChatGPT zu lernen.


https://www.youtube.com/watch?v=1nwDTC5WXlA

https://www.youtube.com/watch?v=38jLWfvWRq4

https://youtu.be/aZV53_mTsGA?feature=shared

 

Step 2: ChatGPT – Struktur ist KeyRoter Faden auf Jeans

Die Struktur in deinem Text ist ein essenzieller Bestandteil. Ohne roten Faden verlierst du deine Lesenden. Und das ist genau das, was du nicht willst. Hierbei unterstützt ChatGPT wirklich gut.

Natürlich kommt es auch auf das Thema an: Ist es ein internes oder ein externes Thema. Schreibe ich beispielsweise einen Blogbeitrag für JUNGMUT, in dem es um mein erstes Jahr geht, oder schreibe ich einen Blogbeitrag für eine Kundin, in dem es um Technology Business- und IT Financial Management geht. Bei einem sehr internen

Thema, wie im ersten Blogbeitrag, kann ChatGPT kaum helfen. Es geht dabei ja um meine persönlichen Erfahrungen. Außer Allgemeinplätze kann ChatGPT nichts dazu beisteuern. 
Wenn du allerdings gar nicht weiterkommst, kannst du trotzdem

Foto: Miriam Alonso, pexels.com

versuchen, eine Strukturvorgabe zu bekommen. Füttere ChatGPT mit den Informationen, die du schon im Kopf hast. Vielleicht hilft es dir, weiterzukommen.

Bei externen Themen / Projekten sieht es schon anders aus. Zunächst recherchiere ich selbst – hoffentlich auch mit Input der Kundin / des Kunden. Danach lasse ich mir ChatGPT eine Struktur vorgeben. Diese Struktur passe ich mit Punkten aus meiner Recherche und entsprechend der Intention des Artikels an, die ich für sinnvoll halte. Denn nicht immer passt die vorgegebene Struktur zu 100 Prozent. Hier gilt also auch: Ein bisschen eigenen Hirnschmalz musst du verwenden, damit die Struktur zu deinem Text und deiner Kundin / deinem Kunden passt. 

 

Frau sitzt grübelnd vor Laptop.Step 3: ChatGPT – so schreibst du gute Prompts

Manche Tools sind einfacher und intuitiver in ihrer Bedienung und du brauchst vielleicht nicht unbedingt Videos, sondern lernst wirklich, indem du ein bisschen rumklickst und ausprobierst. Ich lege dir bei ChatGPT tatsächlich sehr ans Herz, dir das Basic-Wissen mit YouTube-Videos, Blogartikeln und Büchern anzueignen, oder erfahrenere Kolleg:innen in diesem Bereich zu fragen. Meine Tipps helfen dir sicherlich auch für den Anfang, aber um weiter in die Materie einzusteigen, musst du mehr Quellen heranziehen.

Foto: Magnet.me, unsplash.com

Wichtig ist hier vor allem das korrekte Formulieren von Prompts. Ein Prompt ist die Anweisung, die du ChatGPT gibst, damit es Texte generieren kann. Key dabei ist, dem Modell so viel Kontext wie möglich zu geben, gerne auch Beispiele, damit das Tool genau weiß, was du willst. Als Einstieg hilft dabei besonders, dem Programm einen Beruf oder eine spezielle Ausprägung zuzuschreiben, wie z.B. „Du bist eine Full-Stack-Entwicklerin“ oder „Du bist eine erfahrene Copywriterin“. Wenn der Text für eine Kundin / einen Kunden sein soll, fügst du am besten auch einen oder zwei Sätze mit Hintergrundinformationen zum Aufgabengebiet deiner Kundin / deines Kunden ein. Das kann folgendermaßen lauten: „Du bist eine erfahrene Texterin. Dein Kunde ist ein Unternehmen, das Beratung und IT-Dienstleistungen anbietet, mit Schwerpunkt auf digitaler Transformation“. Danach beschreibst du die Aufgabe mit ausreichend Informationen. Das sollte vor allem die Länge des Textes, die Textart und auch die Tonalität beinhalten. Sollte dir der Abschnitt nicht gefallen, kannst du ChatGPT immer darum bitten, ihn neu zu formulieren. Ggf. nimmst du dann auch noch ein paar Änderungen an deinem Prompt vor, die möglicherweise zu einem passenderen Ergebnis führen. 

Apropos Abschnitte: ChatGPT liefert dir bessere inhaltliche Ergebnisse, wenn du das Tool nicht direkt den gesamten Text schreiben lässt, sondern abschnittsweise vorgehst. 

SCHWIERIGKEITEN MIT CHATGPT – LERNE AUS MEINEN FEHLERN 

Schau bei den Abschnitten aber genau hin. Manchmal versteht ChatGPT nicht – obwohl ich es im Prompt sage –, dass ich nur einen Abschnitt aus einem Blogartikel haben möchte. Der würde beispielsweise nie mit „Hey Leute!“ starten. Hab deshalb immer die grobe Struktur deines Textes vor Augen und achte auch darauf, entsprechend der Textart zu schreiben. 

Große Schwierigkeiten hat ChatGPT meiner Meinung nach mit Tonalitäten und Ansprachen in einem Text. Dabei geht es nicht nur ums Siezen oder Duzen, es geht um Redewendungen, Slang, anderen Satzbau und das Gefühl, das sich daraus ergibt. Mit einem Prompt „Nutze dabei eine lockere Tonalität …“, bekomme ich dann „Hey Leute!“ oder „Hey, na! Hast du schon von XY gehört? …“. Das ist natürlich nicht, was ich damit meine. Wahrscheinlich liegt es an meiner noch ausbaufähigen Prompt-Formulierung.

Meinem Gefühl nach fabriziert ChatGPT übrigens an manchen Tagen mehr Mist als an anderen. Und das liegt tatsächlich nicht an schlechteren Prompts meinerseits – ich habe extra denselben genutzt, mit Anpassungen bezüglich des Inhalts. An einem Tag kommt ein gutes Ergebnis raus, am nächsten ist es unterirdisch. 
Vor allem was Einleitungen und Fazite angeht, ist ChatGPT meinem Empfinden nach nicht hilfreich, weil das Tool sehr generalisierende Texte erstellt. Es schafft nicht, einen runden Bogen zu spannen und eine persönliche Note einzubringen. Aber gerade neben Struktur und rotem Faden lebt ein Text von Persönlichkeit und motiviert a) zum Weiterlesen und b) zum Weiterklicken auf der Website. 

Eine vorgegebene Wortanzahl einzuhalten ist auch so eine Sache. Das kann ChatGPT nicht gut. Bei Zeichenzahlen sieht es schon besser aus. Ich finde das an sich nicht sehr problematisch, da man eigentlich immer kürzen oder ein, zwei Sätze hinzufügen kann. Falls du also die exakte Wörterzahl einhalten musst, überprüfe sie noch mal und verlass dich nicht auf ChatGPT.

 

Step 4: Überprüfe dein Ergebnis

Hast du dir eine Zusammenfassung erstellen lassen oder bestimmte Quellen vorgegeben, musst du den Text wirklich zwingend selbst überprüfen. Denn ChatGPT erfindet gerne mal Dinge oder versteht Texte nicht richtig. Warum? Weil das Sprachmodell auf Basis von Wahrscheinlichkeiten arbeitet. Es reiht Wörter entsprechend ihrer Wahrscheinlichkeit aneinander. Das bedeutet: Auch wenn sich die Sätze richtig anhören und an sich Sinn ergeben, heißt es nicht, dass sie wirklich wahr sind. Meist fällt dir das aber auf, wenn du im Vorfeld eigene Recherche betrieben hast, oder die Texte, die zusammengefasst werden sollten, selbst gelesen hast. Klar, die Zeitersparnis ist dann geringer, da du das Zusammenfassen dann auch direkt selbst hättest erledigen können. Trotzdem ist dieser erste Aufschlag im Großen und Ganzen nützlich. Das Überprüfen ist einfach leider die Mehrarbeit, die du mit ChatGPT nicht vergessen und vernachlässigen darfst. 

 

Person tippt auf Laptop auf Schoß. Über das Bild ist ein digital wirkender Kopfumriss gelegt.Step 5: Prüfe deine Rechtschreibung und Grammatik

Meistens lasse ich meine Texte à la Vier-Augen-Prinzip korrekturlesen. Das ist sehr hilfreich, weil man selbst immer Fehler übersieht oder manche Formulierungen einfach besser passen. Aber sogar noch vor dem Korrekturlesen meiner Kolleg:innen packe ich den Text in das LanguageTool, um vor allem Tipper und mögliche Grammatikfehler angezeigt zu bekommen. Allerdings hast du auch hier nur eingeschränkte Funktionen zur Verfügung, wenn du – wie ich – nur die kostenlose Variante nutzt. Das LanguageTool kann auch Kommasetzung korrigieren, allerdings finde ich dafür manchmal das DeepKomma Tool besser. Wenn ich mir wirklich unsicher bin, dann packe ich den Abschnitt in dieses Programm. Lass dich nicht von dem Uralt-Design abschrecken, es funktioniert trotzdem. 😄 Aber auch hier gilt: Manchmal weiß es die KI auch nicht, dann helfen dir Duden oder Grammatik-Blogs weiter.

 

Fazit

Wie gesagt, ist das beschriebene Vorgehen nur beispielhaft. Für mich funktionieren diese Schritte beim Schreiben von Blogartikeln sehr gut. 
Weil ich ein persönliches Beispiel skizziere und mich selbst mit dem Thema auseinandergesetzt habe, habe ich im Vorfeld keine Struktur von ChatGPT vorgeben lassen. Natürlich habe ich aber den Text ins LanguageTool gepackt. 😉😄 
Insgesamt bin ich der Meinung, dass ChatGPT nicht so „gefährlich“ ist und uns demnächst unsere Copywritingjobs wegschnappt. Trotzdem ist es in einigen Bereichen wirklich hilfreich. Vor allem, was Struktur und einen ersten inhaltlichen Input angeht. Dabei kommt es aber auch auf die Textart an. Wichtig ist generell, dass du die von ChatGPT generierten Texte – und auch die Grammatik-Tipps vom LanguageTool und von DeepKomma – nicht als Nonplusultra betrachtest. Manchmal verstehen die Programme den Kontext nicht und du weißt es tatsächlich besser.

 

Themen: JUNGMUT, KI,, Tipps, Tools, ChatGPT, Copywriting