#TOGETHERWEGROW – Wenn Frauen von Frauen lernen

Von Sophie Rosentreter am 13. Dezember 2021

Im vergangenen Monat fand vom 17. bis zum 20. November für JUNGMUT das Female Business Festival statt und wir durften inspirierenden Frauen wie Melodie Michelberger, Steffi Jones, Nanna-Josephine Roloff und Dr. Jane Goodall lauschen, wie sie von ihren Karrieren und wichtigen Life Lessons erzählen. Das Motto der Veranstaltung: Together We Grow.

von Sophie Rosentreter

Schild mir der Aufschrift #GIRLBOSS

(Foto: Pexels)

 

Frauen in Gründer:innen Szene stark unterrepräsentiert

Den Auftakt machte Dorothee Bär, Staatsministerin im Bundeskanzler:innenamt für Digitalisierung. Sie machte deutlich, wie wichtig die weibliche Sicht in Politik und Wirtschaft ist und zeigte auf, dass Frauen auch im Gründer:innen Bereich stark unterrepräsentiert sind: Nur etwas 16% der Start-Ups werden von Frauen gegründet, dabei sind sie laut Bär häufig erfolgreicher als ihre männlichen Mitstreiter.

 

Große Vorbilder und starke Netzwerke

Damit sich mehr Frauen trauen, an sich und ihre Business Ideen zu glauben und diese am Ende auch in die Tat umzusetzen, braucht es große Vorbilder und starke Netzwerke. Für letzteres gab es an zwei der vier Tage das sogenannte Mystery Networking, bei dem eine Gruppe von bis zu fünf Personen per Zufall in einzelne Zoom Sessions zusammengewürfelt wird. Eine tolle Gelegenheit, um einige der Teilnehmerinnen besser kennenzulernen. Aber auch an Vorbildern hat es nicht gefehlt. Unser besonderes Highlight: Dr. Jane Goodall. Die berühmte Verhaltensforscherin erzählte von ihrem Kindheitstraum, eines Tages mit Schimpansen zusammen zu leben. Während die meisten Menschen aus ihrem Umfeld diese Idee belächelten, riet ihre Mutter ihr, immer hart zu arbeiten und niemals aufzugeben. Wie wir alle wissen, hat Dr. Jane Goodall sich ihren Traum erfüllt.

 

Wie schafft man es, nicht aufzugeben?

Nicht aufzugeben scheint eine der wichtigsten Eigenschaften für Gründerinnen zu sein. Immer wieder erzählten Frauen in verschiedensten Talks davon, dass sie trotz aller Umstände immer standhaft geblieben sind. Aber wie schafft man das? Nanna-Josephine Roloff, die im Jahr 2019 gemeinsam mit Yasemin Kotra durch eine Petition dafür gesorgt hat, dass die Tamponsteuer in Deutschland von 19% auf 7% gesenkt wurde, rät dazu, sich ab und zu auch mal zurückzuziehen. Zwei Wochen Urlaub können da wahre Wunder bewirken. Claudia Kessler, die sich mit Astronautin GmbH das Ziel gesetzt hat, die erste weibliche Astronautin Deutschlands ins All zu schicken, fühlt sich vor allem angespornt von denjenigen, die nicht an ihre Idee glauben. Die meiste Energie bringt sie auf, wenn der Widerstand am größten ist. Und auf große Widerstände treffen Frauen immer wieder in ihren Leben. Der Body Aktivistin Melodie Michelberger ist es deshalb wichtig, sich mit Menschen zu umgeben, die sie unterstützen statt ihre eigenen Ängste auf sie zu projizieren. Ihrer Meinung nach bremsen sich Frauen heutzutage immer noch zu häufig gegenseitig aus.

 

Übrigens: Melodie ist auch Teil der Traum Kampagne der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung, welche in diesem Herbst gestartet ist. Im Fokus stehen Menschen und ihre Geschichten zum Thema Schädelhirntrauma, sowie die Rolle der ZNS Stiftung dabei. Schaut gerne unter https://traeume.hannelore-kohl-stiftung.de/ oder auf den Social Media Kanälen der ZNS Stiftung vorbei, um euch selbst ein Bild von der Kampagne zu machen.

 

Gute Führung oft nicht direkt sichtbar

Ein weiteres großes Thema: Frauen in Führungsrollen. Laut Vera Strauch von der Female Leadership Academy ist ein Merkmal guter Führung, dass sie nicht als solche wahrgenommen wird. Eine gute Führungskraft hilft also bei der Selbstführung. Simone Menne, Aufsichtsrätin und Expertin für Finanzen und Digitalisierung, kann gute Führung in drei Punkten zusammenfassen: Transparenz, Klarheit und die Fähigkeit gut zuzuhören. Ihr ist es besonders wichtig, Mitarbeitenden den Rücken zu stärken und auch in schweren Zeiten für sie da zu sein. Vor dieser Herausforderung stand sie unter anderem im Jahr 2015 nach dem Absturz des Germanwings-Fluges 952, bei dem sich der Pilot suizidierte und 150 Flugpassagier:innen mit in den Tod riss. Menne war zu diesem Zeitpunkt CFO der Lufthansa AG. Die Gratwanderung zwischen Empathie und Stärke hat sie und ihren Führungsstil stark geprägt.

Karen Walkenhorst, erstes weibliches Vorstandsmitglied der Techniker Krankenkasse, warf für uns einen Blick in die Zukunft von Führungskräften und betonte: Das einzige, was man mit Sicherheit sagen kann, ist, dass es anders wird. Dazu hat nicht zuletzt auch die Corona Pandemie beigetragen, durch die virtuelles Arbeiten eine große Rolle eingenommen hat. Wir alle stehen nun vor der Herausforderung Teamspirit in der virtuellen Welt neu zu schaffen und ihn zu leben. Dabei ist das Entwickeln von neuen Ritualen besonders wichtig.

 

Inspiration pur

Natürlich durfte auch der Spaß beim Female Business Festival nicht zu kurz kommen und so gab es unter anderem eine Cocktail Class und Selfcare Sessions zu den Themen Skincare und Bewegung im Arbeitsalltag. Außerdem durften wir bei Diana Meier-Soriat Sketch Notes kennenlernen, eine tolle Methode um Gedanken visuell festzuhalten.

Beim abschließenden Offline Abend in München konnten wir leider nicht dabei sein. Aber wir haben dennoch viele Learnings aus den vier Tagen mitgenommen und freuen uns, dass es Veranstaltungen von und mit so tollen Powerfrauen gibt, bei denen sich die Teilnehmenden gegenseitig Mut machen und ganz tolle neue Kontakte entstehen. Und um es mit Ashley Forssons Worten zu sagen: Springt über euren Schatten und ihr werdet überrascht sein, was euch erwartet.

Zettel mit dem Text „The future is female“.

(Foto: Pexels)

Themen: Digitalisierung, Frauen in der IT, Event, Female Empowerment