Für eine jugendgerechte Gesetzgebung – barrierefrei und zugänglich für alle

Das Kompetenzzentrum Jugend-Check (KomJC) ist eine unabhängige Fachstelle mit einzigartiger Expertise in Deutschland für die systematische Gesetzesfolgenabschätzung aus Sicht junger Menschen. Es sensibilisiert für eine jugendgerechte Gesetzgebung, indem es den Jugend-Check für alle Gesetzesvorhaben der Bundesregierung durchführt.

 

Gegründet 2017, ist das KomJC ein Projekt des Deutschen Forschungsinstituts für öffentliche Verwaltung (FÖV) und arbeitet interdisziplinär mit Expert:innen aus Politik-, Sozial- und Rechtswissenschaften. Seit 2023 wird es langfristig vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert und unterstützt die Jugendstrategie der Bundesregierung im Rahmen der eigenständigen Jugendpolitik.

Viele Zielgruppen, klare Anforderungen zu Barrierefreiheit

Das Kompetenzzentrum Jugend-Check betreibt zwei Websites für unterschiedliche Zielgruppen. Die Website jugend-check.de richtet sich an Mitarbeitende in Bundesministerien, Abgeordnete des Bundestags, internationale und regionale Institutionen sowie politisch interessierte junge Menschen. Im Gegensatz dazu richtet sich mein.jugend-check.de speziell an Jugendliche in Deutschland.

 

Gemäß den Vorgaben des European Accessibility Act (EAA) sowie des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) ist das KomJC dazu verpflichtet, die Website barrierefrei zu gestalten. Die Umsetzung erfolgte daher unter Berücksichtigung der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG 2.1) und der Barrierefreien-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0). Ein besonderes Augenmerk wurde auf eine intuitive und barrierefreie Filterung der verschiedenen Jugend-Checks gelegt, um den Zugang zu den Inhalten so einfach und nutzendenfreundlich wie möglich zu gestalten. Die besondere Challenge dabei: Wie schaffen wir es, die verschiedenen Entwurfsstadien der Jugend-Checks nachvollziehbar darzustellen?

Barrierefrei nach BITV 2.0 und WCAG 2.1? Na klar!

Die BITV fordert, dass Angebote, Anwendungen und Dienste der Informationstechnik barrierefrei gestaltet werden. Das bedeutet, sie müssen für alle Menschen uneingeschränkt nutzbar sein. Grundlage dafür bilden die vier Prinzipien der Barrierefreiheit: Wahrnehmbarkeit, Bedienbarkeit, Verständlichkeit und Robustheit.

 

Wahrnehmbarkeit

Das Prinzip der Wahrnehmbarkeit stellt sicher, dass Funktionen und Informationen so präsentiert werden, dass sie von allen Nutzenden wahrgenommen werden können. Ein zentraler Aspekt ist dabei das sogenannte Zwei-Kanal-Prinzip, bei dem Informationen über zwei unterschiedliche Sinneskanäle zugänglich gemacht werden. Beim Website-Relaunch des KomJC’s haben wir folgendes erarbeitet:

  1. Screenreader: Es wird den Nutzenden ermöglicht, alle Informationen zu hören, anstatt zu lesen.
  2. Anpassbare Schriftgrößen: Um für alle die optimale Schriftgröße anzubieten, kann diese skaliert werden.
  3. Optimale Kontrastverhältnisse: Alle Inhalte sind auf jedem Hintergrund gut wahrnehmbar.
  4. Bereitstellung von Alternativtexten: Medieninhalte werden an assistive Technologien (z. B. Screenreadern) weitergegeben
  5. Bereitstellung in deutscher Gebärdensprache

 

Bedienbarkeit

Eine Website muss so entwickelt werden, dass jede:r problemlos mit dieser interagieren kann. Im Kontext des KomJC’s bedeutet das folgendes:

  1. Tastaturbedienbarkeit: Alle Funktionen der Website sind auch ohne Maus zugänglich und bedienbar.
  2. Größe der Schaltflächen: Alle Buttons, Filter und Links sind in einer ausreichenden Größe erstellt.

 

Verständlichkeit

Es ist entscheidend, eine klare und einfache Sprache zu verwenden und bei Bedarf Erklärungen für Fachbegriffe, ungewöhnliche Ausdrücke oder Abkürzungen anzubieten.  Zudem umfasst dies die Vorhersehbarkeit der Benutzeroberfläche, indem eine konsistente Darstellung und Navigation gewährleistet ist. Dies tun wir wie folgt:

  1. Angebote in leichter Sprache: Eine sprachlich vereinfachte Version, welche als Verständnisunterstützung zu den Originaltexten dient.
  2. Erklärung von Fachbegriffen: durch Tooltips auf mein.jugend-check.de
  3. Klarheit und Konsistenz: Die Navigation und Bedienung der Website ist klar und vorhersehbar sein, damit sich alle Nutzenden zurechtfinden.

 

Robustheit

Die Robustheit bezieht sich auf die hohe Kompatibilität der bereitgestellten Inhalte mit den verwendeten Webbrowsern, sowie mit assistiven Technologien wie Screenreadern. Das bedeutet, dass bei der Erstellung der Inhalte Standards eingehalten werden müssen, wie die korrekte Syntax und die einheitliche Nutzung von HTML, um eine fehlerfreie Nutzung auf verschiedenen Geräten und mit unterschiedlichen Hilfsmitteln zu gewährleisten.

Screenshot der Website des Kompetenzzentrum Jugend-Check

Noch nicht genug gesehen?

Schau dir gerne die gesamte Website des KomJC’s an und entdecke ihre großartige Arbeit!

Intuitive Filterung der Jugend-Checks

Wie schaffen wir es, die verschiedenen Entwurfsstadien der Jugend-Checks nachvollziehbar darzustellen? Wie schaffen wir es, die verschiedenen Ressorts der verschiedenen Legislaturperioden sinnvoll zu gliedern? Und vor allem: Wie schaffen wir es, alles auf den ersten Blick ersichtlich darzustellen? Die Antwort: Mit vielen Ideen, vielen Absprachen und vielen inhaltlichen Hinterfragen.

Vereinfachter Inhalt für Jugendliche: mein.jugend-check.de

mein.jugend-check.de orientiert sich im Design an jugend-check.de und wurde entsprechend des Corporate Designs angepasst. Der Fokus liegt jedoch auf Inhalten, welche speziell für fachfremde Personen verständlich aufbereitet wurden. Ziel war es, die komplexen Themen des Jugend-Checks klar und einfach zu erklären, sodass diese auch für Menschen ohne fachliches Vorwissen zugänglich sind. Durch diese Anpassung ist die Seite nicht nur optisch ansprechend, sondern auch inhaltlich inklusiv und nutzendenfreundlich gestaltet.

Noch nicht genug gesehen?

Diese Seite wurde inhaltlich und gestalterisch an die Bedürfnisse Jugendlicher angepasst. Hier werden die Jugend-Checks vereinfacht dargestellt.