Website-Optimierung für KI-Suche: Der umfassende GEO-Leitfaden 2025
Wie erstelle ich eine barrierefreie Website?
21.06.2025, von Tim Hufermann // mithilfe von KI
Barrierefreiheit im Web: Warum deine Website für alle zugänglich sein sollte – und wie du das erreichst
Barrierefreiheit klingt für viele erstmal nach einer rein technischen oder gesetzlichen Pflicht. Dabei steckt viel mehr dahinter: eine Haltung, eine Chance und ein echter Qualitätsfaktor für jedes digitale Produkt. Wenn du eine Website baust oder betreibst, die wirklich alle Menschen erreicht, dann gewinnst du nicht nur Nutzer:innen, sondern auch an Vertrauen, Sichtbarkeit und Relevanz.
Was bedeutet digitale Barrierefreiheit überhaupt?
Barrierefreiheit bedeutet, dass digitale Inhalte für möglichst viele Menschen zugänglich und nutzbar sind. Und das unabhängig davon, ob jemand sehen, hören, klicken oder komplexe Inhalte sofort verstehen kann. Es geht um Menschen mit dauerhaften Einschränkungen genauso wie um ältere Nutzer:innen, Personen mit Leseschwierigkeiten oder Menschen, die gerade ein kaputtes Touchpad haben.
Allein in Deutschland betrifft das rund 7,9 Millionen Menschen mit einer anerkannten Behinderung. Rechnet man temporäre Einschränkungen oder altersbedingte Veränderungen dazu, dann wird schnell klar: Digitale Barrierefreiheit ist kein Randthema. Sie betrifft uns alle – direkt oder indirekt
Warum sich Barrierefreiheit lohnt – auch wirtschaftlich
Barrierefreiheit macht digitale Angebote nicht nur gerechter, sondern auch besser. Eine zugängliche Website ist meist übersichtlicher strukturiert, klarer formuliert und intuitiver bedienbar. Also benutzerfreundlicher für alle. Das spiegelt sich auch in den Zahlen: bessere Conversion Rates, weniger Abbrüche, stärkere Kundenbindung und ein positives Markenimage. Und auch technisch lohnt es sich, etwa durch bessere Ladezeiten, höhere SEO-Werte und ein robusteres Frontend.
Ganz nebenbei erfüllst du mit einer barrierefreien Website auch gesetzliche Anforderungen: Ab dem 28. Juni 2025 greift in Deutschland das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), das unter anderem die Einhaltung der EU-Norm EN 301 549 und damit der WCAG 2.1 vorschreibt.
WCAG & Co: Was du beachten solltest
Die Web Content Accessibility Guidelines, kurz WCAG, sind der internationale Standard für barrierefreie Websites. Sie basieren auf vier einfachen, aber kraftvollen Prinzipien: Inhalte sollen wahrnehmbar, bedienbar, verständlich und robust sein.
Konkret heißt das zum Beispiel: Bilder brauchen Alternativtexte, damit sie auch von Screenreadern erfasst werden können. Deine Navigation muss per Tastatur nutzbar sein, inklusive sichtbarem Fokus. Formulare sollten klare Labels und verständliche Fehlermeldungen enthalten. Und dein Code sollte stabil und semantisch sinnvoll sein, sodass er auch mit Assistenzsystemen funktioniert.
Der wichtigste Punkt: Barrierefreiheit beginnt nicht im Code
Oft wird Barrierefreiheit als technische Aufgabe verstanden. Dabei beginnt sie viel früher, nämlich in der Konzeption und im Design. Eine klare Seitenstruktur, eine intuitive Navigation, gute Kontraste, verständliche Icons und eine reduzierte kognitive Belastung – all das sind UX/UI-Themen. Wenn du Accessibility von Anfang an mitdenkst, brauchst du später weniger Workarounds. Und deine Nutzer:innen danken es dir mit Verweildauer, Vertrauen und Wiederkehr.
So kannst du barrierefreie Websites umsetzen, praxisnah und schrittweise
Barrierefreiheit muss nicht bedeuten, alles auf einmal umzubauen. Im Gegenteil: Oft ist es sinnvoll, mit den größten Hebeln zu starten. Das kann eine besser strukturierte Navigation sein, verständlichere Formulare oder der Einsatz von Alternativtexten. Mit jedem Schritt wird deine Seite inklusiver und damit besser.
In unserer täglichen Arbeit bei JUNGMUT empfehlen wir zum Beispiel:
- eine logisch aufgebaute Seitenstruktur mit klaren Gruppen und Hierarchien
- große, gut erkennbare Klickflächen und aussagekräftige CTAs
- Hilfsfunktionen wie Lesemodi, Kontrastswitches oder Leichte Sprache
- eine vollständige Tastaturbedienbarkeit – auch in komplexen Elementen
- sauberen Code mit semantischem HTML und gezieltem Einsatz von ARIA
Und ganz wichtig: Teste regelmäßig. Nutze Tools wie WAVE oder Lighthouse, deaktiviere CSS, hör dir deine Seite mit einem Screenreader an und hol dir idealerweise Feedback von Menschen, die tatsächlich auf barrierefreie Angebote angewiesen sind.
Aus der Praxis: Wie eine barrierearme Website aussehen kann
Der Relaunch von jugend-check.de, den wir bei JUNGMUT umgesetzt haben. Zwei unterschiedliche Zielgruppen – Fachpublikum auf der einen Seite, Jugendliche zwischen 12 und 27 auf der anderen – werden dort mit einer barrierearmen Struktur erreicht. Es gibt Vorlesefunktionen, Inhalte in leichter Sprache und Gebärdensprache, kontrastreiche Gestaltungselemente, Fokusindikatoren und durchgängig intuitive Navigation. Barrierefreiheit ist hier keine Option, sondern Teil des Konzepts.
Barrierefreiheit ist ein Prozess – aber einer, der sich lohnt
Klar: 100 % Barrierefreiheit wird kaum je erreicht. Aber darum geht’s auch gar nicht. Wichtig ist, dass du beginnst. Und dranbleibst. Schritt für Schritt. Jede Verbesserung zählt. Und je früher du startest, desto leichter ist die Umsetzung und desto geringer dein Risiko, später in rechtliche oder technische Schwierigkeiten zu geraten.
Wenn du Unterstützung brauchst, bei der Analyse, Konzeption oder Umsetzung barrierefreier Webprojekte, melde dich gerne bei uns. Bei JUNGMUT kombinieren wir technische Expertise mit nutzerzentriertem Design und helfen dir dabei, echte digitale Teilhabe zu schaffen.