SXSW 2023: Nicht offensichtliche Trends, die unsere zukünftige Normalität prägen werden

Von Tim Hufermann am 16. März 2023

Eine der ersten Sessions, die wir dieses Jahr bei der South by Southwest besucht haben: “15 Non-Obvious Trends Shaping Our Future Normal“ mit Rohit Bhargava und Henry Coutinho-Mason. Und natürlich ist bei einem solchen Titel klar, dass die Session vor allem mit einem anfängt – Schlange stehen. Denn der Ansturm war groß.

Ein Blick in die normale Zukunft

Wie der Titel der Session schon vermuten lässt, lag der inhaltliche Fokus darauf, welche Trends die Zukunft unserer Gesellschaft prägen werden. Allerdings ging es nicht um die allseits bekannten und offensichtlichen Trends, sondern um die nicht offensichtlichen Trends, die aber mindestens genauso wichtig sind und große Chancen und Möglichkeiten bieten.

Rohit Bhargava und Henry Coutinho-Mason haben sich als Autorenduo zusammengetan und nutzten ihre Session, um ihre Gedanken zum Thema zukünftige Trends, die unseren normalen Alltag bestimmen werden, zu teilen. Als Grundlage dafür diente ihr Buch “The Future Normal: How We Will Live, Work and Thrive in the Next Decade“. Die beiden Referenten sind der Meinung, dass es bei einem Blick in die Zukunft nicht darum geht, diese vorauszusagen, sondern das zukünftige Normale zu antizipieren. Denn für sie sind die meisten Voraussagen für die Zukunft geprägt von Hoffnungen, Ängsten und Wünschen. Aber die einzige Zukunft, die wir gestalten können, ist diejenige, die wir uns vorstellen können. Deshalb müssen wir besser in unserer Vorstellung der Zukunft werden. Doch dabei gibt es ein essenzielles Problem: Wir haben einen Mangel an Vorstellungskraft.

Dazu trägt u.a. eine globale Epidemie des Zukunftspessimismus bei. Viele Menschen sind davon überzeugt, dass es uns in der Zukunft schlechter gehen wird als heute. Dass die Zukunft düster aussieht und dass wir auf eine Katastrophe zusteuern. Diese negative Einstellung kann jedoch dazu führen, dass wir nicht mehr in der Lage sind, positive Veränderungen herbeizuführen. Wir müssen daher lernen, optimistisch in die Zukunft zu blicken und uns auf die Chancen zu konzentrieren, die sich uns bieten.

3 Beispieltrends: Wie weit hast du gedacht?

Diese drei Beispieltrends, die schon auf ihren Durchbruch warten Mainstream zu werden, machen deutlich, welch breites Feld Rohit Bhargava und Henry Coutinho-Mason mit ihren Überlegungen bedienen. Macht aber auch total Sinn, es ist eben unser (zukünftiger) Alltag.

  1. Die kontinuierliche Glukoseüberwachung. Diese kann Menschen dabei helfen, die Auswirkungen ihrer Ernährung auf ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit einzuschätzen. Außerdem kann sie Personen, die in einer Prä-Diabetes-Phase sind, wieder zurück auf „normal" führen. Apple arbeitet derzeit an einer nicht-invasiven Technologie, die es ermöglichen soll, den Blutzuckerspiegel kontinuierlich zu messen, ohne dass Blut abgenommen werden muss.
  2. „Fake“ ist manchmal besser als „Real“. Ein Beispiel hierfür ist, Fleisch durch pflanzliche Alternativen zu ersetzen, um den Klimawandel zu bekämpfen. Guter Nebeneffekt: Es müssen viel weniger Antibiotika in der Massentierhaltung eingesetzt werden. Es geht also nicht nur darum, Nachhaltigkeit zu fördern, sondern auch um die Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens.
  3. Virtual Companionship. Damit sind Beziehungen zu Apps, Robotern und Chatbots gemeint. Hierbei geht es um die Schaffung von Bedeutung und Interaktion. Ein Beispiel ist Woebot, ein Therapie-Chatbot, der Menschen, wissenschaftlich fundiert, dabei helfen kann, ihre emotionalen Herausforderungen zu bewältigen.

 

Fazit

Es ist wichtig, diese exemplarischen Trends zu verstehen und sich auf die Chancen zu konzentrieren, die sie bieten. Denn – so die Zusammenfassung der beiden Speaker – wir müssen uns darauf konzentrieren, positive Veränderungen herbeizuführen, um eine bessere Zukunft zu gestalten.

 

Falls du noch weitere Infos zur Session von Rohit Bhargava und Henry Coutinho-Mason lesen möchtest: