Die Entwicklungen, die sich hinter der Abkürzung SoLoMo verbergen, verändern seit einigen Jahren Strategien und Taktiken im (Online-)Marketing. Erfahren Sie, aus welchen Komponenten sich SoLoMo zusammensetzt und wie Sie damit einen Mehrwert für Ihre mobilen Kunden generieren.
Von Elisabeth Geitner
Immer mehr Menschen sind vernetzt. Die Nutzung mobiler internetbasierter Endgeräte steigt seit Jahren an und wird auch weiterhin steigen. Neue Möglichkeiten verändern die Bedürfnisse und Nutzungsgewohnheiten Ihrer potenziellen Kunden. Technologische Neuerungen sind die Basis dieser Entwicklungen. Dazu zählen der mobile Breitbandausbau ebenso wie multifunktionale Endgeräte und Technologien der Lokalisierung von Geräten.
SoLoMo – die Komponenten
So wie Social: In sozialen Medien geht es um die Vernetzung von Menschen. Nutzer erstellen eigene Inhalte und wirken auf Plattformen mit. Dabei sind nicht nur soziale Netzwerke wie Facebook gemeint, sondern ebenso alle anderen Möglichkeiten der Mitgestaltung im Netz (z. B. Blogs, Bewertungsportale).
Lo wie Local: Auch der digital vernetzte Mensch hält sich stets nur an einem einzigen Ort auf. Und dort will er seine Vorhaben bestmöglich erfüllen, egal ob er arbeitet, einkauft oder eine Ausstellung besucht. Für die Ortung existieren verschiedene Technologien, wie z. B. GPS (Global Positioning System) oder iBeacon.
Mo wie Mobile: Mobile Endgeräte wie Smartphone und Tablet-PC sowie deren Anwendungen sind für viele ein treuer Begleiter im Alltag, auch und vor allem unterwegs. Über das mobile Internet können soziale Medien immer und überall erreicht werden.
Die SoLoMo-Zielgruppe
Bei SoLoMo geht es nicht um eine isolierte Betrachtung der einzelnen Komponenten. Diese drei Bereiche verschmelzen – sowohl untereinander als auch mit unserem „Offline-Leben“. Die relevante SoLoMo-Zielgruppe diskutiert und teilt ihre Erfahrungen mit anderen. Sie informiert sich und vergleicht Produkte und Preise. Sie verwendet Routenplaner, um ein Ladengeschäft aufzufinden und nutzt lokale Angebote – obwohl sie Bedenken bei der Weitergabe von Standortdaten hegt. Sie unterscheidet nicht primär nach online und offline, sondern nach dem Ziel ihrer Handlungen. Gleichzeitig erwartet diese Zielgruppe diese Kompetenz auch auf Unternehmensseite.
Viele standortbezogene Dienste (LBS – Location Based Services) nutzen diese Entwicklungen bereits. Sie bedienen sich des Wissens um Ihren derzeitigen Aufenthaltsort, um Ihnen passgenaue Informationen oder Angebote mobil zur Verfügung zu stellen. Beispiele für solche Dienste sind Nahverkehrs-Apps oder das standortbezogene soziale Netzwerk Foursquare.
Mehrwert im digitalen Dschungel
Um diesen Kunden gerecht zu werden, müssen ihre Bedürfnisse bei der Erarbeitung einer Marketingstrategie in den Mittelpunkt gestellt werden. Verantwortliche müssen die Kontaktpunkte (Customer Touch Points) und die Interaktion an diesen fokussieren. Nur ein echter Mehrwert wird einen Nutzer dabei zum Kunden, einen neutralen Beobachter zum Befürworter weiterentwickeln. Das Mindeste, was Sie für Ihre Zielgruppe tun können, ist eine Website zu implementieren, die verschiedenen Geräten und Nutzungssituationen gerecht wird (Responsive Webdesign). Apps können ein weiterer Schritt sein, um einen Mehrwert für Ihren SoLoMo-Kunden zu generieren.
Ein Unternehmen, das seine Kunden versteht, das sich mit ihnen in einer modernen, digitalen Welt bewegt und ihre Bedürfnisse ernst nimmt, wird erfolgreicher sein als seine Konkurrenten – und das auf lange Sicht. Vor allem, wenn es gezielt auf seine Kunden zugeht. In Zukunft wird SoLoMo weniger als Trend wahrgenommen werden, sondern vielmehr als Selbstverständlichkeit.
Fakten
- 41 % der deutschen Online-Nutzer verwenden das Internet auch mobil. Damit ist der Anteil von 23 % (2012) auf 41 % (2013) stark angestiegen (ARD/ZDF-Onlinestudie 2013)
- Mehr als jeder zweite Smartphone-Nutzer (51,6 %) geht täglich online (2013)
(BVDW 2013: Deutschland wird Mobile – Sind die Unternehmen vorbereitet?) - Die Investitionen in innovative Werbeformen werden zukünftig am meisten in Social Media und Location Based Marketing fließen (Future of Advertising 2015)
Dieser Artikel ist ursprünglich auf dem Blog der Bildpunktschmiede erschienen.