Digitale Barrierefreiheit ist Verantwortung, kein Trend


02.04.2025, von Lena Beckmann

Wie Unternehmen jetzt Verantwortung übernehmen können

Digitale Barrierefreiheit ist mehr als nur ein technisches Detail oder ein Buzzword. Sie zeigt Haltung, Verantwortungsbewusstsein und digitale Reife. Wer barrierefrei denkt, gestaltet die Zukunft – für alle.

Das Internet ist heute ein fester Bestandteil unseres Lebens. Wir buchen Reisen, bestellen Lebensmittel, verwalten Konten, informieren uns, kommunizieren und kaufen ein – rund um die Uhr und digital. Für viele ist das bequem. Für andere stellt es eine tägliche Herausforderung dar.

Denn: Digitale Angebote sind nicht für alle gleich gut nutzbar. Menschen mit Seh- oder Hörbeeinträchtigungen, motorischen Einschränkungen oder kognitiven Besonderheiten stoßen oft auf digitale Hürden. Ein fehlender Alternativtext, schwacher Kontrast oder ein Formular, das nicht mit der Tastatur bedienbar ist – schon wird Teilhabe schwierig.

 

 

Digitale Barrierefreiheit bedeutet: Alle Menschen können mitmachen.

Barrierefreiheit im Netz ist nicht nur fair – sie zeigt auch, dass wir Verantwortung übernehmen. Ab 28. Juni 2025 wird digitale Barrierefreiheit für viele Unternehmen gesetzlich verpflichtend. Das regelt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), mit dem die EU-Richtlinie 2019/882 in deutsches Recht umgesetzt wurde.

Konkret heißt das:

Unternehmen, die digitale Produkte oder Dienstleistungen anbieten, müssen diese so gestalten, dass sie auch für Menschen mit Behinderungen zugänglich sind. Betroffen sind unter anderem:

  • Onlineshops und E-Commerce-Plattformen
  • Bank- und Finanzdienstleister
  • E-Book-Reader und elektronische Publikationen
  • Selbstbedienungsterminals (z. B. Ticketautomaten)
  • Digitale Kommunikationsdienste (z. B. Kundenportale)

Auch kleine Unternehmen sind betroffen. Sie müssen nicht alle Anforderungen erfüllen, aber bei Beschwerden mitwirken und belegen können, dass sie die Regeln beachten. Kleinstunternehmen mit unter 10 Mitarbeitenden und weniger als 2 Mio. € Umsatz haben mehr Spielraum – sind aber nicht ganz ausgenommen.

Aber: Gesetze sollten nicht der einzige Grund sein. Es gibt viele gute Gründe, Barrierefreiheit von Anfang an mitzudenken.

 

Bessere Usability für alle

Ein barrierefreies Design sorgt einerseits für eine klare Struktur, einfach verständliche Inhalte und eine intuitive Navigation. Andererseits kommt das nicht nur Menschen mit Behinderungen zugute, sondern grundsätzlich allen, die die Website nutzen. Somit profitieren alle Nutzergruppen von einer höheren Benutzerfreundlichkeit.

Mehr Sichtbarkeit in Suchmaschinen (SEO):

Die Prinzipien der Barrierefreiheit – wie semantisch korrekter Code, die Verwendung von beschreibenden Alternativtexten für Bilder oder die strukturierte Anordnung von Inhalten – wirken sich positiv auf das Suchmaschinenranking aus. Google und andere Suchmaschinen bevorzugen gut strukturierte Websites mit zugänglichem Inhalt. Durch die Umsetzung barrierefreier Maßnahmen verbessern sich somit nicht nur die Nutzererfahrungen, sondern auch die Auffindbarkeit in den Suchergebnissen.

Stärkeres Markenimage:

Zudem signalisiert ein barrierefreies Angebot gesellschaftliche Verantwortung und gelebte Inklusion. Marken, die Barrierefreiheit aktiv umsetzen, zeigen, dass sie sich für alle Menschen engagieren und niemanden ausschließen. Diese bewusste Haltung wird von der Öffentlichkeit positiv wahrgenommen und kann das Markenimage langfristig stärken, indem sie Vertrauen und Respekt für die Marke aufbaut.

Neue Zielgruppen und Märkte:

Nicht zuletzt leben in Deutschland über 10 Millionen Menschen mit einer Behinderung – weltweit sind es sogar über eine Milliarde. Somit eröffnet Barrierefreiheit den Zugang zu einer bisher oft vernachlässigten Zielgruppe. Indem Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen für alle zugänglich machen, können sie einerseits neue Märkte erschließen und andererseits ihre Reichweite deutlich erhöhen. Dieses Potenzial zahlt sich nicht nur in sozialer Verantwortung, sondern auch in wirtschaftlichen Vorteilen aus.

 

„Auch eine schwere Tür hat nur einen kleinen Schlüssel nötig.“ –
Charles Dickens

 

Barrierefreiheit ist nicht die Ausnahme, sondern die neue Regel.

Und je früher Unternehmen das verstehen, desto nachhaltiger können sie sich aufstellen. Bei JUNGMUT sehen wir digitale Barrierefreiheit nicht als Sonderforderung, sondern als unverzichtbaren Bestandteil erfolgreicher Markenkommunikation. Denn: Wer barrierefrei denkt, öffnet Türen für alle. Wer inklusiv denkt, schafft digitale Räume, die keine Grenzen kennen – für niemanden.

Digitale Barrierefreiheit ist keine Nebenbei-Thematik. Sie ist der Schlüssel zu einer gerechten, zukunftsorientierten Gesellschaft und ein Wettbewerbsvorteil in einer immer vernetzteren Welt. Unternehmen, die heute handeln, übernehmen Verantwortung und senden ein starkes Signal: Wir sind da – für alle.

 

Es ist Zeit, Haltung zu zeigen.

Wir verstehen Inklusion als Teil unserer JUNGMUT DNA. Gemeinsam mit unseren Kund:innen entwickeln wir digitale Lösungen, die nicht nur funktionieren, sondern verstehen, verbinden und wirken.

Bist du bereit, deine digitale Präsenz für alle zugänglich zu machen? Mach den ersten Schritt in Richtung barrierefreies Webdesign – kontaktiere uns für eine individuelle, kostenlose Beratung!